Fahrradstraße „Am Trieb“ am Bedarf der Anwohner und den Notwendigkeiten der örtlichen Verkehrspolitik vorbei geplant

26.01.2018
Symbolbild
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Die FDP Neu-Isenburg betrachtet die Idee zur Einrichtung einer Fahrradstraße „Am Trieb“ als wenig zielführend und regt an, sich für die erste Straße dieser Art in Neu-Isenburg eine geeignetere Stelle zu suchen.

„Was hat denn ein Parkplatz-Engpass durch das Neubaugebiet Birkengewann mit einer Fahrradstraße zu tun?“, fragt sich Dirk Stender „Nichts“, lautet die Antwort, die vom neuen Ortsvorsitzenden der Liberalen, gleich selbst gegeben wird, „denn bei Beibehaltung einer normalen Straße kann genau die gleiche Parkplatzanzahl erreicht werden“. Und Susann Guber, seine Stellvertreterin, ergänzt: „Hier hätte ein Lehrer wohl nach einem Aufsatz gesagt, Thema verfehlt, Note 6, setzen“.

Die Gründe liegen auf der Hand. Das Baugebiet Birkengewann beheimatet bereits einen parallel verlaufenden Radweg zur Goetheschule, beginnend an der Brücke zur Feuerwehr. Es ist auch mit dem Neubaugebiet für die radfahrenden Schüler immer noch sinnvoller und sicherer, diesen unmittelbar benachbarten Weg fernab jeglichen Autoverkehrs zu nutzen als eine „Fahrradstraße Am Trieb“. Zumal damit die straßengleiche Querung der Friedhofstraße vermieden wird. Des Weiteren ist die Straße „Am Trieb“ immer noch und erst recht nach der Entwicklung des Neubaugebiets eine „Sammelstraße“, die den Ziel- und Quellverkehr zum zügigen Abfluss des PKW-Verkehrs der Anwohner kanalisiert. Dies kollidiert mit dem Vorrecht für Radler in solchen Fahrradstraßen, nebeneinander fahren zu dürfen, gepaart mit einer Unterordnung des PKW-Verkehrs.

Die Bürger wollten von der Verwaltung Lösungen für ein sich abzeichnendes Parkplatzproblem am Trieb. Aktuell gibt es 70 Parkplätze und auch das ist schon oft zu wenig. Nun möchte sich die Stadt für maximal 55 Parkplätze und ein ideologisches Projekt in Randlage feiern lassen. Offenbar hat man bei der Anwohnerversammlung nur gehört was man hören wollte.“, so Susann Guber weiter.

Solche Fahrradstraßen gehören nach Meinung der Liberalen grundsätzlich auch eher in die Stadtmitte zur Nutzung durch eine größere Zahl an Radlern aller Altersklassen und nicht in irgendwelche Stadtrandlagen. Dies ist auch das Zugeständnis der FDP an den Magistrat der Stadt, der sehr gerne eine solche Fahrradstraße in der Stadt sehen möchte, nachdem in Dreieich, Langen und Frankfurt (Töngesgasse, Goethestrasse) solche Straßen für Radler bereits eingerichtet wurden bzw. werden. Eine bessere Möglichkeit, eine solche Fahrradstraße zu errichten, wäre z.B. die Luisenstraße/Ludwigstraße oder vielleicht auch die Waldstraße an der Brüder-Grimm-Schule fernab weiterer existierender reiner Radwegeverbindungen. Dort könnten Radler parallel zur Frankfurter Straße gegenüber dem PKW-Verkehr bevorzugt radeln, was auch Zielkonflikte auf der Hauptverkehrsader ebenfalls in Nord-Süd-Richtung zwischen den Verkehrsteilnehmern entschärfen würde.

Die FDP erwartet, auch eine Variante der Verkehrsführung ohne Fahrradstraße aufzuzeigen und diese dem Parlament zur Abwägung vorzulegen. Warum diese offensichtliche Variante bislang nicht beleuchtet wurde, erschließt sich uns nicht. „Echte Transparenz sieht anders aus“, so Dirk Stender abschließend.