Hessentag – eine Chance für die Stadt, aber auch eine Chance für Bürgerbeteiligung!

„Die Freien Demokraten können auf Basis des aktuellen Kenntnisstandes noch keine Entscheidung treffen, ob ein Hessentag in Neu-Isenburg abgelehnt oder befürwortet werden soll,“ so Fraktionsvorsitzender Thilo Seipel, „Gerade die Chance, möglicherweise erhebliche Fördermittel des Landes für den Umbau der Hugenottenhalle/Stadtbibliothek erhalten zu können, ist für uns Liberale ein Grund, den Hessentag zu überdenken – auch wenn er sich inhaltlich in den letzten Jahren scheinbar immer mehr zu einer beliebigen und defizitären Partyveranstaltung entwickelt hat und von der Idee eines Festes der Hessen wenig übrig geblieben ist.“

Der verkehrspolitische Sprecher der Fraktion Jörg Müller spricht von einem „ambitionierten Vorhaben“, und gibt zu bedenken: „Der Hessentag, wenn er 2024 ausgerichtet werden sollte, birgt erhebliches Konfliktpotenzial mit weiteren Großvorhaben in der Stadt: Bau der RTW – wenn bis dahin ein Spatenstich erfolgt –, evtl. Bau einer Mobilitätsstation am Bahnhof, Entwicklung des Kalbskopfgeländes und des Stadtquartiers Süd, Umbau der Hugenottenhalle, die bis dahin sicher in neuem Licht erstrahlen soll – ist das nicht doch ein bisschen viel für eine kleine Stadt?“

Die Liberalen sehen in diesem Zusammenhang den Raumkonzepten für den Umbau der Hugenottenhalle/Stadtbibliothek gespannt entgegen; sie verbinden dies mit der Hoffnung, dass der Magistrat dann auch relativ zeitnah unterschiedliche Finanzierungskonzepte – mit und ohne Hessentagsfördermittel – vorlegt. Bauherr muss ja nicht die Stadt selbst sein….

„Auf jeden Fall benötigen wir belastbare Zahlen aus Bad Hersfeld, wo nach dem erstmals angewandten kleineren Konzept in diesem Jahr ein Hessentag ausgerichtet werden wird – erst dann können wir abschätzen, welche Kosten und welcher Nutzen mit dem Hessentag verbunden sein werden“, so Seipel weiter.

Eine Chance ist der Hessentag schon jetzt – eine Chance für einen Bürgerentscheid! „Lasst uns doch auch in Neu-Isenburg mal ausprobieren, ob ein Bürgerentscheid – gerade bei einem so hochemotionalen Thema – dazu beitragen kann, der zuletzt eher dünnen Wahlbeteiligung wieder einen Schub zu geben“ so die Stadtverordneten Seipel und Müller, „wir unterstützen daher den entsprechenden Antrag der SPD, wobei ein Entscheid gemeinsam mit der Europawahl im Mai eindeutig zu früh ist – ein solcher Bürgerentscheid unter Abwägung aller Pro- und Contra-Argumente ist frühestens ein halbes Jahr nach Ende des Hessentags 2019 sinnvoll. Dafür setzen wir uns ein!“