KLARE WORTE VON DR. WOLFGANG GERHARDT

09.05.2014
Jörg Müller, Vorsitzender der FDP Neu-Isenburg und Dr. Wolfgang Gerhardt.
Jörg Müller, Vorsitzender der FDP Neu-Isenburg und Dr. Wolfgang Gerhardt.

Am 6. Mai 2014 konnten wir im Bürgerhaus Zeppelinheim den ehemaligen Bundesvorsitzenden der FDP und Vorsitzenden der Bundestagsfraktion Dr. Wolfgang Gerhardt begrüßen, der sich in klaren Worten zu aktuellen Themen äußerte, die uns vor der Europa-Wahl und darüber hinaus bewegen. So bezog er klar Stellung zur Politik Putins: „ Der Westen hat sich in Putin getäuscht. Eine strategische Partnerschaft gab es mit ihm nie. Putin handelt autokratisch“. Aufgabe Deutschland in der Welt müsse es sein, auf die Einhaltung der Menschenrechte zu pochen. „Freiheit ist ein Menschenrecht – keineswegs nur ein Exportartikel Europas. Das gilt auch für China“. Lobend äußerte er sich zur Mahnung des Bundespräsidenten Gaucks an die Türkei. „ Es ist richtig, dass sich Präsident Gauck kritisch zu den Überlegungen Erdogans geäußert hat, in die Verfügbarkeit sozialer Netzwerke einzugreifen. Hier hört eine Demokratie auf, eine Demokratie zu sein.“

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Gerhardt bekannte sich zu Europa: „Die europäische Einigung hat uns eine der längsten Friedensperioden in Europa beschert. Europa spricht mit einer Stimme und kann so kraftvoll auf der Welt auftreten. Diesen Wert müssen wir bewahren“.

Zur Frage der EURO-Rettungspolitik, die viele Zuhörer bewegte, sagte Gerhardt: „ Wir dürfen nicht vergessen, dass Deutschland selbst unter Kanzler Schröder eines der ersten Länder war, dass die Maastrichter Verträge und das darin definierte Defizitkriterium gebrochen hat. Wir sollten uns daher mit den Belehrungen anderer Länder nicht zu sehr aus dem Fenster lehnen. Ein Ausscheren Deutschlands aus dem EURO hätte durch die zu erwartende Schwächung des EURO zu einem drastischen Wertverfall unserer Forderungen gegenüber den übrigen Ländern geführt. Im Übrigen erinnere ich daran, dass man auf dem Höhepunkt der EURO-Krise täglich verschiedenste Meinungen der Ökonomen hören konnte: Für das Ausscheiden aus dem EURO-Raum, oder aber für den Verbleib in diesem und die Stabilisierung – ich glaube, wir haben die richtige Entscheidung getroffen.“

v.l.n.r.: Dr. Wolfgang Gerhardt, Edith Reitz, Axel Vogt (Kreisgeschäftsführer) und Helga Gräber (stellv. Fraktionsvorsitzende).
v.l.n.r.: Dr. Wolfgang Gerhardt, Edith Reitz, Axel Vogt (Kreisgeschäftsführer) und Helga Gräber (stellv. Fraktionsvorsitzende).

Der Ortsvorsitzende Jörg Peter Müller dankte Gerhardt und ermahnte alle Zuhörer, am 25. Mai wählen zu gehen und eine demokratische Partei zu wählen

Eine besondere Ehrung wurde der langjährigen Isenburger Parlamentarierin und ehemaligen Stadträtin Edith Reitz zuteil: Sie wurde für ihre nunmehr 40jährige Mitgliedschaft in der FDP, durch Dr. Wolfgang Gerhardt mit der Theodor-Heuss-Medaille, geehrt.