Quo Vadis Neu-Isenburg?

05.10.2016
Blick über die Frankfurter Straße in Neu-Isenburg.
Blick über die Frankfurter Straße in Neu-Isenburg.

Neu-Isenburg wächst und damit wachsen die Herausforderungen. Wenn der Kämmerer trotz der höchsten Steuereinnahmen aller Zeiten, eine wenn auch moderate, Erhöhung der Grund- und Gewerbesteuer vorschlägt, so geschieht dies auch vor dem Hintergrund notwendiger großer Investitionen in die Infrastruktur unserer Stadt. Und abgesehen von der Vision des Bürgermeisters den Hessentag nach Neu-Isenburg zu holen, ist dabei nicht das Ob, sondern das Wie von entscheidender Bedeutung. So steht auch die FDP der angestrebten Verlängerung der RTW über die Friedhofstraße bis zum Gewerbegebiet Ost überaus positiv gegenüber. Es ist uns aber wichtig, dass dieses zusätzliche ÖPNV-Angebot nicht mit einer Beschränkung des individuellen Personenverkehrs einhergeht. Die mögliche Variante einer je Fahrtrichtung nur noch einspurig befahrbaren Friedhofstraße lehnen wir daher klar ab. Sie würde zum Rückstau des Individualverkehrs führen. Wir können es uns aber nicht leisten im umweltverschmutzenden Stau zu stehen. Weder im „Ampelkreisel“ an der Hugenottenallee/Carl-Ulrich-Straße, noch wenn mal wieder die A3 überquillt und Neu-Isenburg verstopft. Deshalb muss sich auch Neu-Isenburg klar für einen, von modernsten Lärmschutzmaßnahmen flankierten, vierspurigen Ausbau der A3 einsetzen. Und natürlich müssen die Ampeln am Kreisel weg. Wir haben letztere Position bereits im Bürgermeisterwahlkampf vertreten. Mittlerweile wissen wir von Experten, dass dies auch funktionieren kann. Die anfänglichen Mehrkosten für den notwendigen Umbau der Zu- und Abflüsse zum Kreisel werden dabei über die Jahre durch die wegfallende Instandhaltung der heutigen, umfänglichen Ampelanlage kompensiert. Es geht also auch ohne, vorausgesetzt der Wille ist vorhanden.

Infrastruktur hört beim Straßenverkehr übrigens noch lange nicht auf. Als einzige Partei setzen wir uns seit Jahren für die Weiterentwicklung der Stadtbibliothek zu einem modernen Bildungs- und Kulturzentrum ein. Sinnvollerweise unter Einbeziehung der ebenfalls in die Jahre gekommenen Hugenottenhalle. Gerade an dieser Stelle muss Neu-Isenburg schöner und lebenswerter werden. Und zwar nicht durch ein bisschen Ausbesserung hier und da, sondern nur mittels eines großen Wurfs. So wie auch bei der geplanten Parkanlage im Stadtquartier Süd. Fällt diese zu klein aus, haben wir eine Chance zur Schaffung urbaner Lebensqualität vertan. Denn darum geht es ja; urbane Lebensqualität.

Was die Teilnahme am Hessentag angeht, so ist dies übrigens eine Frage die geradezu prädestiniert ist für einen Bürgerentscheid nach §8b der Hessischen Gemeindeordnung. Dann entscheiden die Bürgerinnen und Bürger wie groß unsere Stadt denken soll.

(„Quo vadis?“ ist eine lateinische Phrase mit der Bedeutung „Wohin gehst du?“.)