Gelebte Demokratie.

14.05.2012

Kreis FDP Delegation vor dem Deutschen Bundestag.
Kreis FDP Delegation vor dem Deutschen Bundestag.
Zu Besuch im Bundestag hieß es für die 40 Teilnehmer aus der Region Rhein/Main, die auf Einladung von Christian Schnurr nach Berlin gekommen waren.

Auf die Teilnehmer wartete ein sehr interessantes Rahmenprogramm mit tollen „Highlights“, wie dem Besuch mit anschließender Diskussion im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, dem Besuch im Deutschen Historischen Museum, dem Besuch der Dauerausstellung „Tränenpalast“ und vielem mehr. Ein ganz besonderer Moment war für viele Teilnehmer der Besuch des Reichstagsgebäudes mit anschließender
Plenarsitzung.

Begrüßt wurden die Teilnehmer im Bundestag gleich von mehreren Abgeordneten der FDP Fraktion, vorne weg Christian Schnurr als Gastgeber. Diese stellten sich nach kurzer Vorstellung den zahlreichen Fragen seiner Besucher. Hans-Joachim Otto, der später hinzustieß, kam durch seine professionelle, menschlich-lockere Art, gerade bei den älteren Damen der Gruppe, sehr gut an. Überhaupt trugen einige ältere Teilnehmer durch ihre Lebenserfahrung sehr zu einem bereichernden Austausch und zu manch lustiger Anekdote bei.

Das Erstaunen war groß, als nach der Parteizugehörigkeit gefragt wurde. Nur ca. 10 der 40 angereisten Personen waren in der FDP als Mitglied eingetragen. Die anderen Teilnehmer hatten keine Parteizugehörigkeit. Dies stimmt positiv und drückt ein großes Interesse an liberaler Politik aus. Der ein oder andere Teilnehmer überlegt nun ernsthaft, sich zukünftig in der FDP zu engagieren.

Dies erklärt auch, dass die festen Mitglieder der FDP in der Gruppe umso mehr mit allerlei Fragen gelöchert wurden. Für den mitgereisten Vorsitzenden der FDP Frankfurt Sachsenhausen, Niederrad und Oberrad – Horst Schauer, sowie den Stellvertretenden Vorsitzenden des Ortsverbandes FDP Neu-Isenburg und frisch gebackenen Europabeauftragten des Landkreises OF – Karl-Richard Krüger war es sehr erfrischend zu erfahren, wie groß das Interesse der Menschen an Politik doch ist und wie viele Fragen die Menschen bewegen. Bei einem Glas Wein, in dem ja bekanntlich ein Stück Wahrheit liegt, ergaben sich interessante Gesprächsrunden bis weit in die laue Berliner Nacht hinein.

FDP Delegation vor dem Bundeskanzleramt.
FDP Delegation vor dem Bundeskanzleramt.
Informativ und lebhaft war auch die Diskussion in der Parteizentrale der FDP, wo es u.a. um die Frage der Vorratsdatenspeicherung ging. Man merkte, wie sehr gerade diese Frage die Menschen bewegt und es wurde klar, wie sehr die FDP sich konsequent für die Bürgerrechte, auch in der digitalen Welt einsetzt und wie wichtig es ist, die Bürgersouveränität zu gewährleisten. Die anschließende Führung durch das Thomas-Dehler-Haus, der Bundesgeschäftsstelle der Liberalen mit dem 2010 gegründeten Walter-Scheel-Zentrum und
der Besichtigung des Büros von Philip Rösler war ebenfalls einer der Höhepunkte der Reise.

Ein sehr bewegender Programmpunkt der Fahrt war die Führung durch die Ausstellung der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde. In diesem Lager, welches 1953 eröffnet wurde, passierten bis zum Ende der DDR 1990 rund 1,35 Millionen Menschen dieses schmale „Tor zur Freiheit“. Ein Teilnehmer der Gruppe, dessen Vater dieses Lager ebenfalls passiert hatte, wusste Interessantes und Persönliches zu berichten, so dass man dadurch einen besonderen persönlichen Bezug bekam zu diesem Notaufnahmelager und den menschlichen Schicksalen in diesem Lager.

Als Fazit lässt sich ziehen, dass diese Berlinreise ein Gewinn in verschiedenster Hinsicht war. Die Teilnehmer waren einhellig der Meinung, dass diese Fahrt neue Lust auf Politik geweckt hat und in vielen Punkten zum Nach- oder Umdenken geführt hat. Sie hat neben dem Kennenlernen anderer Menschen und dem Knüpfen neuer Freundschaften sehr dazu beigetragen, zu erkennen, wie wichtig und spannend es ist, auch ganz persönlich politisch Verantwortung zu übernehmen und Politik mitzugestalten.

Wir werden die Berlinfahrt im Oktober wiederholen, kündigte Krüger an, denn es sind noch Plätze frei für eine Reise in die gelebte Demokratie.

Sarah Engel