Sackgasse Energiewende?

05.12.2011

Susann Guber (Fraktionsvorsitzende)  und Eino Tank
Susann Guber (Fraktionsvorsitzende) und Eino Tank
Diese Frage stellten sich am Ende einige Besucher des Themen­stammtischs der Neu-Isenburger FDP am 24. November 2011 in der Lukas-Gemeinde. Herr Eino Tank stellte anhand von Graphiken einige überraschende Aspekte dar, die in der Öffentlichkeit kaum zu vernehmen sind. „Deutschland wurde zumindest nach dem 18. März 2011 – dem Inkrafttreten des Atom-Moratoriums – schlagartig vom Strom-Exporteur zum Strom-Importeur.“

Tank wies auch auf die Entwicklung des Strompreises hin, der – nach einem kurzen Absinken in Folge der Liberalisierung nach der Jahr­tausendwende – in den letzten Jahren vor allem aufgrund der üppigen För­derung erneuerbarer Energien deutlich gestiegen sei. Die Förderung der regenerativen Energien bringt den Betreibern von Solar- und Windparks üppige Renditen, die dank des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) letztlich von den Verbrauchern getragen werden muss.

Auch der ambitionierte Zeitplan zur Schaffung zusätzlicher Leitungskapazitäten zum Abtransport des „grünen Stroms“ dürfte nicht einzuhalten sein: Aktuell sind erst etwas mehr als 20 % – 214 von geplanten 1.807 km – der bis 2015 zu schaffenden Höchstspannungsleitungen gebaut worden; Hauptgrund der Verzögerungen ist der Widerstand der vom Ausbau betroffenen Bürger. Weil die vorhandenen Leitungen nicht ausreichen, müssen immer mehr Windkraftanlagen zwangsweise abgeschaltet werden. „Aufgrund ihrer nur schwer zu kalkulierenden Verfügbarkeit sind die regenerativen Energien kaum grundlastfähig. Zur Sicherstellung des dauerhaft vorhandenen Strombedarfs – also des Grundbedarfs – stehen uns derzeit nur fossile und atomare Kraftwerke zur Verfügung.“

Wie der ambitionierte Zeitplan zur Umsetzung der Energiewende umgesetzt werden kann, bleibt also spannend.