Tempo 50 auf Hauptstraßen muss erhalten bleiben!

Blick über die Frankfurter Straße in Neu-Isenburg.
Blick über die Frankfurter Straße in Neu-Isenburg.

Freie Demokraten beziehen Stellung zu den Prüfergebnissen zu möglichen Lärmschutzmaßnahmen.

Der Vorschlag der Stadtverwaltung, die zulässige Geschwindigkeit auf einigen Hauptstraßen wie Carl-Ulrich-, Friedhof- und Frankfurter Straße auf 30 km/h zu reduzieren, wird von der FDP-Fraktion energisch abgelehnt.

„Hauptstraßen sind die wichtigsten Verkehrsadern und sollen die Mobilität der Menschen sicherstellen. Diese Funktion muss uneingeschränkt erhalten bleiben“, so der Fraktionsvorsitzende Thilo Seipel.

Dort, wo ein weitergehender Lärmschutz erforderlich ist, gibt es nach Ansicht der Liberalen bessere Möglichkeiten, z.B. ein Förderprogramm für Lärmschutzfenster oder sogenannter Flüsterasphalt.

Zudem basieren die aktuellen Feststellungen zum Lärmschutz nach Ansicht der FDP auf veralteten Daten. Stadtrat Andreas Frache erläutert dazu: „Durch die Corona-Pandemie sind viele Menschen im Home-Office. Dies wird in vielen Fällen auch dauerhaft so bleiben, wodurch der Berufsverkehr nachhaltig zurückgeht. Auch der Kundenverkehr zu den Geschäften hat sich deutlich vermindert. Gleichzeitig werden mehr Elektroautos zugelassen als je zuvor, welche wesentlich leiser sind als Autos mit konventionellen Verbrennungsmotoren“.

Daher fordern die Freien Demokraten, nach Ende der Pandemie neue Verkehrszählungen durchzuführen, um dann auf Basis aktueller Daten zu ermitteln, wo besondere Lärmbelastungen herrschen, um dann gezielt eingreifen zu können. Das Auto ist nach Feststellung der FDP unverändert für die meisten Bürger das wichtigste Verkehrsmittel und hat große Vorteile hinsichtlich Flexibilität, Transportmöglichkeiten und Zeitersparnis.

Aktuell sei es sogar neben dem Fahrrad das Verkehrsmittel erster Wahl aus Infektionsschutzgründen, sagt Jörg Müller, verkehrspolitischer Sprecher der Liberalen.

„Daher werden wir nicht zulassen, dass der Autoverkehr aus ideologischen Gründen einseitig behindert wird – auch z.B. durch die künstliche Verknappung von Parkraum oder Pförtnerampeln“ ergänzt Fraktionsmitglied Alexander Jungmann, „und wir werden uns auch weiterhin an dem tatsächlichen Bedarf der Bürger orientieren. Abgesehen vom wenig stichhaltigen Argument Lärmschutz durch Tempo 30 statt 50 sei bislang auch kein einziger Fall in den letzten Jahren bekannt, wo es auf den jetzt für 30 km/h vorgesehenen Hauptverkehrsstraßen zu folgenschweren Unfällen durch überhöhte Geschwindigkeit gekommen ist.“

Tempo 30 in Wohngebieten sei hingegen sinnvoll, dafür habe sich auch die FDP vor Ort immer eingesetzt, so Jörg Müller abschließend in der Pressemitteilung der Liberalen.